Exotische Haus- und Wildtiere: Sich zuerst informieren, dann adoptieren!
07.11.2012 13:49
Exotische Haus- und Wildtiere kommen immer mehr in Mode. Welche Tierarten figurieren unter dieser Bezeichnung? Wie wählt man sie aus, wie behandelt man sie? Wie viel kosten sie? Entdecken Sie unsere Ratschläge!
Unter exotischen Haus- und Wildtieren verstand man früher alle Haustiere ausser Hunden und Katzen. Inzwischen zählen Tiere wie Hasen, Meerschweinchen oder Mäuse nicht mehr zu den exotischen, sondern zu den „normalen“ Haustieren, denn man findet sie immer öfter in den Schweizer Haushalten. Heutzutage zählt man die verschiedensten - bekannten oder exotischen - Tierarten zu dieser Gattung: Reptilien, Nager, exotische Vögel und Fische, Amphibien, Insekten...
Seit einigen Jahren erfreuen sich die exotischen Haus- und Wildtiere einer immer grösseren Beliebtheit. Dafür gibt es viele Gründe: man hat Lust auf ein aussergewöhnliches Haustier, interessiert sich für die Aufzucht einer Tiergattung, die nicht zu viel Platz in Anspruch nimmt, möchte die Schönheit und die Lebensgewohnheiten einer ausgefallenen Rasse bewundern... Zudem hat man eine immer grössere Auswahl: da findet jeder etwas nach seinem Geschmack.
Wenn uns einige dieser Tiere, wie zum Beispiel das Wiesel oder andere Nager, noch verhältnismässig vertraut sind, zählt eine grosse Anzahl zu den selteneren Rassen, die normalerweise nicht in unseren Breitengraden leben. Diese Tiere sind im Allgemeinen empfindlicher als unsere traditionellen vierbeinigen Gefährten und bedürfen einer Reihe von Vorsichtsmassnahmen, damit ihre Aufzucht unter optimalen Bedingungen stattfindet und ihre Lebensbedingungen respektiert werden. Hier ein paar nützliche Ratschläge.
Wenn Sie ein exotisches Haustier wählen, sollten Sie es unbedingt in der Schweiz oder in einem europäischen Land erstehen. Versichern Sie sich, dass es in unserem Land zugelassen ist und aus einer kontrollierten, legalen Zucht stammt, die Ihnen einen Kaufnachweis und ein Ursprungszertifikat vorlegen kann. Dies ist die erste Vorsichtsmassnahme, die Sie treffen sollten, nicht nur um Probleme mit dem Gesetzt zu vermeiden (die Einfuhr von nicht deklarierten exotischen Tieren ist illegal und kann ein strafrechtliches Nachspiel haben), sondern auch wegen des erhöhten Gesundheitsrisikos, welches das Leben des Tiers in Gefahr bringen und sogar gefährliche Folgen für den Menschen haben kann.
Die Tierhandlung Ihres Vertrauens wird Sie über die Nahrung, die Zuchtbedingungen und das Material aufklären, das Sie brauchen, um sich gut um Ihren neuen Gefährten kümmern zu können. Die Terrarien für Reptilien beispielsweise benötigen eine ganz besonders sorgfältige Reinigung sowie ein spezielles Licht- und Feuchtigkeitssystem, das für die richtigen Lebensumstände für diese empfindlichen Tiere sorgt. Dafür gibt es Computer, die die Daten von Dutzenden von Reptilien gespeichert haben und Angaben für die Einstellungen der verschiedenen Parameter liefern können. Aber alles hat seinen Preis! Man sollte die Unterhaltskosten für „alternative“ Tiere nicht unterschätzen: denken Sie daran, wenn Sie ein exotisches Haus- oder Wildtier wählen!
Ein Tierarztbesuch beim Kauf eines Tieres ist ebenfalls wichtig. Ausserdem sollte man diesem Spezialisten das Tier in regelmässigen Abständen für eine Gesundheitskontrolle zeigen. Es ist nicht immer einfach, einen Tierarzt zu finden, der sich auf die Behandlung von exotischen Haustieren versteht. Erkundigen Sie sich vorher, um einen Spezialisten zu finden, der nicht zu weit von Ihrem Wohnort entfernt praktiziert.
Benötigen Sie spezifische Informationen betreffend Ihrem neuen Hausgenossen? Das Bundesamt für Veterinärswesen (BVET) stellt der Öffentlichkeit eine speziell für die Besitzer von exotischen Haus- und Wildtieren erstellte Webseite zur Verfügung, auf der man vollständige Informationen für jede Spezies findet. Zögern Sie nicht, diese zu konsultieren, um sachkundig einen neuen vierbeinigen Freund zu finden, der Ihren Alltag mit Ihnen teilt!